50 Jahre Bistum Añatuya – Folge 3

Für viele Menschen am Niederrhein ist Bischof Georg Gottau, der Gründerbischof von Añatuya/Argentinien, unvergesslich. Vor 50 Jahren, 1961, begann dieser „gute Hirte“ seine Arbeit in dieser verlassenen Gegend. Um sein Ziel zu erreichen, bat er Argentinien und andere Länder um Mithilfe. Als erste antworteten die Vinzentinerinnen auf seine Bitte, und der Bischof vertraute ihnen das Regionalkrankenhaus an.

Schwester Amelia blickt zurück: „Wir kamen zu Fuß hierher und brachten unsere eigene Muttergottesstatue mit. Wir erstickten beinahe im Staub. Da sagte ich: „Brüder und Schwestern, lasst uns die Hand der Jungfrau nehmen, wir müssen durchhalten“, und ich sagte: „Maria, nimm Du mich, ich halte Dich jetzt hier“. Wie oft seufzten wir damals: „O, lieber Gott, das ist sehr schwer! Aber nein, aufgeben werde ich nicht“. Wir hatten kein Wasser, wir hatten eigentlich nichts. Na ja, und so begannen wir mit der Arbeit. Wir fanden sehr viele Kinder, die an Tuberkulose litten. Bischof Gottau sah, wie verlassen sie waren und gründete dieses Heim. Ich war gekommen, um im Krankenhaus zu helfen. 1969 entstand dieses Heim für Kinder und alte Menschen“. Und Schwester Maria Zambrano ergänzt: „Manchmal kommen Leute hierher, um zu sterben, aber in Würde zu sterben. Hier haben sie die Chance, sich auf andere Weise auf den Tod vorzubereiten. Sie werden verpflegt und können sich für eine Weile erholen. Sie möchten hier ihre Würde wiederfinden. Oft hatten wir nichts zu essen. Unsere Köchin setzte Wasser auf, und es kam viel Dampf aus den Töpfen. Aber wenn wir die Deckel anhoben, sahen wir nichts außer Wasser. Das Essen fehlte. Die zuständige Schwester begann dann immer zu suchen, und es gelang ihr meist, irgend etwas Essbares zu finden. So konnten wir den Leuten schließlich doch etwas geben. Ja, es war damals eine harte Zeit“. Und Schwester Maria Antonia berichtet: „Hier sind die Leute froh, besonders die Kinder. Aber ebenso alte Menschen und Erwachsene. Jeden Tag kommen Rentner zu uns, um nach Medikamenten zu fragen, die sie sich nicht leisten können. Aber die Sorge um Kleinkinder war eine der großartigsten Ideen von Bischof Gottau. Er veranlasste Untersuchungen über die Lebensbedingungen von Kindern in dieser Gegend, und es stellte sich heraus, dass die meisten Probleme mit Unterernährung in den ersten Kinderjahren zu tun hatten“.

Schwester Maria Zambrano strahlt: „ Wir konnten immer mit der Unterstützung von Bischof Gottau rechnen. Er war unser Schutzengel. Er hat uns Bettwäsche gegeben. Alles, was wir brauchten, hat er uns besorgt“.

Es engagieren sich für das Bistum Añatuya: Die Pfarrgemeinde Hl. Dreifaltigkeit und der Förderkreis für Schwester Dora in Kellen, die Aktion Añatuya in Straelen, die Matará-Freunde und der Weltladen „Esperanza“ in Kranenburg sowie die Aktion Añatuya, die Sternsinger, die St.-Georg-Grundschule und die beiden Kirchen in Nütterden und Mehr. Dazu kommen Aktionen einzelner Organisationen und die wertvolle Hilfe von Einzelspendern.

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