Reise ins Land der Gegensätze - Teil 3
Auf abenteuerlichen, staubigen Straßen ging die Fahrt von Matará nach Boquerón. Auf dem Weg lag die Gemeinde von Pater Liébana in Santos Lugares. In seiner Region liegt das „Collegium San Benito“, eine große Landwirtschaftsschule, die in der Vergangenheit durch die „Aktion Añatuya“ unterstützt wurde. Große Dankbarkeit und Freude gab es bei zwei Familien, die durch Spenden aus Nütterden Wasserbehälter mit einem Inhalt von 2800 Litern erhalten haben.
Nach der Ankunft in Boquerón – hier wurden inzwischen über 65 Zisternen gebaut – gab es eine erste Fahrt zum Rio Salado. Über eine schwankende Brücke erreichten wir das andere Ufer, um ein neues Rancho-Projekt zu besichtigen. Ein besonderes Erlebnis am zweiten Tag in Boquerón war eine Fahrt zu einer Schule und zu vier Zisternen, 20 Kilometer entfernt, mitten im Busch. Über tiefe Schlaglöcher, begleitet von großen Staubwolken, ging die Fahrt dorthin. Die zwei Fahrzeuge mussten sich durch 40 bis 50 Zentimeter Sand kämpfen, die eine Wirkung wie Schlamm haben, in dem man stecken bleiben kann. Die Staubwolke des vorausfahrenden Fahrzeuges nahm zeitweise die Sicht für das nachfolgende Fahrzeug. Der erste Besuch galt der Familie Aldo Fabian Montenegro mit drei Kindern, die eine 8000-Liter-Zisterne erhalten haben. Gebaut wurde sie durch den Baumeister Olivera und durch Eigenarbeit der Familienmitglieder. Eine zweite Familie mit vier Personen erhält ebenfalls Wasser aus dieser Zisterne. Danach wurde ein weiteres Rancho besucht. Hier wohnt die Familie Cesar Montenegro (29) und Rosa Suarez (22) mit den Kindern Cesar (5) und Kiara (3). Die Zisterne wurde am 8. September vollendet. Es handelt sich um ein sehr gepflegtes Rancho, und die Zisterne war blau angestrichen. Der Mann stellt Holzpfähle her, erzeugt im eigenen Meiler Holzkohle und betreibt Viehzucht. Aus einer Einzelspende in Nütterden konnte eine vorbildliche Gemeinschaftszisterne errichtet werden, aus der fünf Familien ihr Wasser schöpfen.
Ergriffenheit, Tränen des Glücks, leuchtende Kinderaugen, größte Dankbarkeit: Heute stand der Besuch der zwei neuen Patenschulen der St.-Georg-Grundschule Nütterden auf dem Programm. Zunächst erreichten wir die staatliche Schule Nr. 722 im Ort Guayaca. Dort wurden wir von den Schülern, dem Direktor und den Eltern begrüßt. Die erste Spende waren 550 Euro Ende Dezember 2011; weitere 3300 Pesos aus dem letzten Erntedankfest wurden in Aussicht gestellt. Gemeinsam mit der Elternvertretung wird über die Verwendung der Gelder beschlossen, wobei die Schulspeisung an erster Stelle steht. Einen herzlichen Empfang gab es auch bei der zweiten Patenschule Nr. 910 im Ort Paaj Pozo, 50 Kilometer von der Pfarrei Boquerón entfernt. Eine Überraschung war ein Mittagessen mit allen Anwesenden. Jede Familie hatte etwas mitgebracht. Im Klassenraum wurden Zeichnungen der Kinder als Dank an ihre Freunde in Nütterden überreicht. Und so schloss sich der Bogen der Nächstenliebe, wie die Brücke über den Salado.
Weitere Fotos der Reise finden Sie auf unserer Google+-Seite.
Es werden weiterhin dringend Spenden erbeten, um folgende Projekte zu ermöglichen: Häuserbau gegen die Chagaskrankheit, Wassertanks und Zisternen für sauberes Trinkwasser, Solaranlagen für Licht in den Hütten, Medikamente und Schulspeisung. Konto: Aktion Anatuya Nütterden, bei der Sparkasse Kleve, IBAN: DE 33 3245 0000 0005 6309 00, BIC: WELADED1KLE oder bei der Volksbank Kleverland, IBAN: DE28 3246 0422 1400 8490 44, BIC: GENODED1KLL. Auf Wunsch erteilt das Pfarramt Nütterden Spendenbescheinigungen.
< Zu Teil 2 | |