Reise ins Land der Gegensätze - Teil 1
Wir, das sind Paul Josef Heister aus Donsbrüggen, Christian Baart und der Autor dieser Zeilen aus Nütterden, sind im Gran Chaco, der verlassenen, heißen Trockensavanne im Norden Argentiniens. Um uns nur dichtes, unzugängliches Gestrüpp mit langen spitzen Stacheln. Über enge, staubige Pfade, durch tiefe Schlaglöcher, bahnt sich das Auto mit Allradantrieb seinen Weg. Wo noch Pfützen stehen, dreht sich im Schlamm das Fahrzeug um die eigene Achse. Wir sind im Bistum Añatuya, im Ort Paaj Pozo, 50 Kilometer von der Pfarrei "San José de las Petacas" in Boquerón entfernt. Plötzlich holt uns ein alter Gaucho in den Schatten: "Ich lebe hier seit 50 Jahren, und noch nie war einer hier, der uns besucht hat. Ihr könnt nicht ermessen, was uns Euer Kommen bedeutet. Wir fühlen uns von Euch geliebt und umarmen Euch."
Die Gegensätze könnten nicht größer sein: Hier die argentinische Hauptstadt Buenos Aires mit Luxushotels, dem weltbesten Steak und einer Tangoshow und nur 1000 Kilometer weiter die ärmste Region Nordargentiniens. Die frühere Pastoralreferentin in Kranenburg, Karola Brüker, holte uns am Busbahnhof in Añatuya ab und führte uns in ihr Haus, in dem vier Studentinnen wohnen. Die Seelsorgerin lebt seit dreieinhalb Jahren in Añatuya und war nicht nur eine ausgezeichnete Dolmetscherin, sondern hatte auch das Besuchsprogramm sehr gut vorbereitet.
Nach einem Besuch der spanischen Anbetungsschwestern – in ihrem Kloster steht die Krippe aus Nütterden – folgte ein informatives Gespräch mit den Vertretern der Diözesancaritas. Die „Aktion Añatuya“ fördert den Bau von einfachen Häusern zum Schutz gegen die Chagaskrankheit. Einige Familien, die aus Spenden ein Haus erhalten haben, wurden besucht, wobei es galt, durch tiefen Schlamm zu waten, um zu den Häusern zu gelangen. Mit dem Generalvikar der Diözese und anderen Priestern war das Mittagessen im Bischofshaus. Dabei stand "der große Missionar", Bischof Georg Gottau, im Mittelpunkt der Gespräche. Sein Grab wurde in der Bischofskirche besucht.
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