50 Jahre Bistum Añatuya – Folge 8

Die Leiterin von Radio Solidaridad (eine Spende des Bistums Rottenburg-Stuttgart), Schwester Maria Sara Kloster, berichtet über eine segensreiche Einrichtung im Bistum Añatuya, das nunmehr seit 50 Jahren besteht: „Das Ziel unseres Radiosenders ist Katechese und Evangelisierung.

Darüber hinaus setzen wir uns auch für eine christliche Bildung ein und bieten deshalb verschiedene Programmformate an. Wie senden ununterbrochen von 7 bis 19 Uhr. Tagsüber gibt es Zeit für Nachrichten aus den Gemeinden. Ich erinnere mich noch: Eines Tages gab es einen Orkan, der den Sendeturm beschädigte. Wir waren einen Monat lang ohne Radio. Die Menschen weinten und sandten uns bewegende Hörerbriefe. Sie waren sehr traurig darüber, dass für eine Weile nicht gesendet werden konnte. Einige kamen und sagten: „Wir sind aus dem überschwemmten Gebiet“ und gaben uns 13 Pesos, das sind etwa vier Dollar. Sie gaben uns auch eine Namensliste, die zeigte, dass mehrere Familien etwas spendeten. Eine Familie 50 Cent, alle anderen Familien ein oder zwei Pesos. 30 Pesos bedeuten für die Leute ein Vermögen.

Es war wirklich rührend, wie es ihnen am Herzen lag, dass das Radio wieder sendete“. Die Diözese von Añatuya im argentinischen Bundesland Santiago del Estero ist von extremer Armut geprägt. Die natürlichen Ressourcen der Region wurden vernichtet. Viele Menschen hier besitzen nicht einmal das Grundstück, auf dem sie seit Jahrzehnten wohnen. Añatuya ist ein Gebiet ohne Trinkwasser. Die Winter sind trocken, im Sommer kommt es zu Überschwemmungen. Straßen und Verkehrsmittel gibt es kaum. Die Menschen müssen mit unzureichenden Bedingungen für ein würdiges Leben zurechtkommen. Es gibt kaum Arbeit oder zumindest nicht für jeden. Und doch ist dieses Gebiet reich, reich auf andere Weise. Die Menschen sind freundlich. Sie haben ihren Glauben über Jahrhunderte bewahrt, die Treue zur katholischen Kirche ist die Mitte ihres Glaubenslebens. Die Härte ihres Lebens drücken sie in ihrer Religiosität aus. Bischof Gottau, ein Mann des Glaubens und ein großer Missionar, war der erste Bischof in dieser Region. Er konnte den Auftrag der katholischen Kirche zur Nächstenliebe verwirklichen, nicht zuletzt durch die Unterstützung der Spender vom Niederrhein.

Diejenigen, die gerufen wurden, ein Leben unter den Armen zu leben, Priester, Schwestern und überzeugte katholische Laien, zeigen die echte Macht Gottes. Durch ihre Gegenwart und ihr dienendes Zeugnis helfen sie mit, gleichsam als Gottes Werkzeuge den Glauben in der Region Añatuya lebendig zu halten. Die „Aktion Añatuya“ der Kath. Kirchengemeinde St. Antonius Abbas mit den Kirchen in Nütterden und Mehr ist allen Spendern dankbar, die über Jahrzehnte der ärmsten Diözese in Nordargentinien geholfen haben.

Zum Jubiläum „50 Jahre Añatuya“, über das die RP in acht Folgen berichtet hat, werden Spenden gerne entgegengenommen. Konto: Aktion Anatuya Nütterden - Sparkasse Kleve Kto.-Nr. 5630900 (BLZ 32450000) oder Volksbank Kleverland Kto.-Nr. 1400849044 (BLZ 32460422). Das Kath. Pfarramt in Nütterden erteilt bei genauer Adressenangabe gerne eine Spendenbescheinigung. Info: www.anatuya.de - Tel. 02826-5375.

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